Auch harter Stahl hält nicht ewig: Erstmals Austausch von Schienen in U-Bahntunnel am Mühlenberger Markt

Im Abstand von Minuten rollen die Räder der viele Tonnen schweren Stadtbahnen über die Schienen des hannoverschen Netzes. Sich bewegende Räder, ruhende Schienen: Stahl reibt an Stahl, jahrzehntelang. Dieser ständigen Belastung sowie den Einflüssen der Umwelt hält auch der härteste Stahl auf Dauer nicht stand. Es kommt zu einer erheblichen Abnutzung, an den Rädern der Bahnen und an den Schienen. Lange Zeit lassen sich Schäden reparieren, doch irgendwann geht dies nicht mehr. Dann müssen die Schienen ausgetauscht werden. Nur so ist die Sicherheit des Bahnverkehrs zu gewährleisten.

Weitere Sanierungen in Tunnelstrecken in den kommenden Jahren
Auf den Tunnelstrecken halten die Gleise länger als an der Oberfläche, weil sie Umwelteinflüssen weniger stark ausgesetzt sind und außerdem etwaige weitere Belastungen durch darüber rollende Autos und Lastwagen entfallen. Doch auch unterirdisch ist irgendwann die maximale Nutzungsdauer der Gleise erreicht. An der U-Bahnstation Mühlenberger Markt, Teil der ersten Tunnelstrecke im hannoverschen Stadtbahnnetz, ist es nun so weit. Die Gleise dort werden saniert. In naher Zukunft geschieht dies auf der kompletten A-Strecke zwischen Waterloo und Lister Platz. Die Arbeiten am Mühlenberger Markt sind daher eine Art Generalprobe. Dort können wertvolle Erfahrungen für die künftigen Sanierungen der Tunnelstrecken gesammelt werden.

Gleise über Jahrzehnte befahren
Oberirdisch haben die Stadtbahnschienen eine „Lebensdauer“ von rund 30, teilweise auch bis zu 40 Jahren. Es hängt von der Belastung ab, wie lange sie genutzt werden können. In Kurven etwa ist die Abnutzung größer als auf geraden Strecken. Die unterirdischen Gleise im Bereich Am Mühlenberger Markt sind inzwischen fast 50 Jahre alt.

Umfangreiche Schutzmaßnahmen
Die Sanierung wird während der verkehrsärmeren Zeit in den Sommerferien vorgenommen, weil während der Arbeiten keine Bahnen fahren können. Für die Arbeiten im Tunnelbereich sind eine Vielzahl von gesetzlichen Vorgaben zu beachten, insbesondere muss hier ein Schutz vor Staub gewährleistet sein. Vor Beginn der eigentlichen Sanierung wird die Tunnelseite zur Tresckowstraße mit einer Staubschutzwand geschlossen. Zeitgleich werden im Tunnel mehrere Großlüfter aufgebaut. Die 23 Tonnen schwere Anlage wird mit Loren in die Station gefahren.

Material auf Loren in Tunnel transportiert
Für die Sanierungsarbeiten, die am 3. Juli beginnen, werden zunächst die neuen Schienen und sonstigen benötigten Materialien ebenfalls auf Loren in den Tunnel gefahren, anschließend wird das alte Material damit weggebracht. Im Haltestellenbereich werden auch Schwellen getauscht und der Schotter gereinigt.

Die Arbeiten starten auf dem stadtauswärts führenden Gleis. Nach deren Abschluss wird die Belüftung im Bereich der Haltestelle umgebaut und anschließend wird das stadteinwärtige Gleis erneuert. Nach Abschluss der Arbeiten im Tunnel wird in den verbleibenden rund anderthalb Wochen noch die Rampe Tresckowstraße bis in die gleichnamige Haltestelle saniert.

Busse als Ersatz für Stadtbahnen
Einschränkungen für den Individualverkehr sind unumgänglich. Die Wallensteinstraße wird für den Kraftfahrzeugverkehr zur Einbahnstraße, da zwei Fahrstreifen für den Materialumschlag von Lastwagen auf das Gleis und umgekehrt benötigt werden. Die Linien 3 und 7 fahren ab Donnerstag, 3. Juli 2025, 3.00 Uhr, bis Donnerstag, 14. August 2025, 3.00 Uhr, nur bis zur Wallensteinstraße. Ab dort wird ein Ersatzverkehr mit Bussen bis nach Wettbergen eingerichtet.

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